Montag, 17. Oktober 2016

Rezension: Bluescreen

Titel: Bluescreen
Autor: Dan Wells
Seitenzahl: 364
Preis: 12,99€

Los Angeles im Jahr 2050 ist eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst – solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Für die Menschen ist das wie Sauerstoff zum Leben – auch für die junge Marisa. Sie wohnt im Stadtteil Mirador, doch ihre wirkliche Welt ist das Netz. Und sie findet heraus, dass darin ein dunkler Feind lauert. Als sie an die virtuelle Droge Bluescreen gerät, die Jugendlichen einen sicheren Rausch verspricht, stößt Marisa auf eine Verschwörung, die größer ist, als sie je ahnen könnte ...

Gelesen habe ich das Buch weil Dan Wells ja auch zur Buchmesse kommt, und ich nun doch wissen wollte warum er so gehypt wird. 
Ich hatte vorher noch gar kein Sci-Fi gelesen und ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin - na gut, im ersten Kapitel habe ich mal gar nichts kapiert, aber nach guten 40--50 Seiten hatte ich mich eingelesen, und habe echt begonnen das Buch zu genießen. 
Wir begleiten Mari, ein 17-Jähriges Mädchen das im LA der Zukunft lebt, und im Internet an Wettkämpfen teilnimmt die sich Overworld nennen. Ihr Team besteht aus 5 Mädchen aus der ganzen Welt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Anja, eine ihrer Freundinnen, jedoch eine neue Cyberdroge ausprobiert, werden sie alle in dunkle Machneschaften hineingezogen, doch natürlich will Mari dem nachgehen. 

Das Buch ist wirklich sehr Aktionreich, und der Schreibstil gut lesbar. An das ganze technische musste ich mich erst gewöhnen, fand es dann aber doch echt cool. Besonders positiv überrascht war ich davon, wie authentisch die weibliche Hauptprotagonistin ist, da der Schriftsteller ja ein Mann ist. Damit hatte ich nicht gerechnet und finde das echt toll. Mari ist super sympathisch und mal nicht die typische 17-Jährige die man am liebsten beuteln würde für ihre doofen Entscheidungen --> ganz großes Lob an dieser Stelle.  




Meiner Meinung nach kamen die Overworld-Spiele ein bisschen zu viel vor, und die waren für mich einfach nicht so interessant. Davon abgesehen ein wirklich toller, wenn auch erschreckender Reihenauftakt, der von mir 4 Sterne bekommt 




Vielen Dank an den Piper-Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares  

Sonntag, 16. Oktober 2016

Rezension: Alles was ich sehe

Titel: Alles was ich sehe
Autor: Marci Lyn Curtis
Seitenzahl: 432 
Preis: 18,99€ erschienen im Carlsen-Verlag 

Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt. Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.



Beginnen wir mal mit dem Cover: es ist wunderschön, und ich finde es macht schon auf das Buch neugierig. Und unter dem Schutzumschlag ist es noch schöner: Ich vermisse die Sterne. 

Maggie ist 17 und seit neustem blind, als sie plötzlich Ben sehen kann, führt sie dies Anfangs auf einen Sturz oder Halluzinationen zurück. Ben und sie freunden sich an, und Maggie beginnt für Bens großen Bruder zu schwärmen. Wer jetzt jedoch (sowie ich anfangs) denkt, dass es ein fröhlich seichtes Buch ist, am Ende alle glücklich und sehend hat sich geirrt. 

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Maggie, der Schreibstil ist sehr flüssig und zeichnet sich vorallem durch den sarkatischen Humor aus. Maggie ist trotzig und bockig, was ich ihr nicht verdenken kann, wenn man plötzlich von einen Tag auf den anderen blind wird. Ich mochte sie trotzdem echt gern, sie hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn sie ein paar Dinge tut, die ich nicht so gut fand. Am meisten habe ich den zehnjährigen Ben ins Herz geschlossen. 
Ben hatte Spina befida, eine Krankheit die zwar behandelt wurde, unter deren Folgen er aber immer noch zu leiden hat. Trotzdem ist er witzig, feinfühlig und am meisten liebenswert. Seine Beziehung zu Maggie ist etwas ganz besonderes und bleibt einem sicherlich länger im Gedächtnis. 

Die Geschichte ist wirklich schön, und ganz ganz anders als ich erwartet hatte, es ist definitiv nicht das typische Jugendbuch. Die Handlung ist etwas langsam, aber passt gut zur Geschichte, die auf emotionaler Ebene wirklich berührt. 

Ein ganz ganz tolles Buch, mit vielen tollen Charakterentwicklungen. Für jeden der mal auf Aktion verzichten kann zu empfehlen. Wirklich gelungen. 4 Sterne